Aufklärungs-Kampagne zu Lachgas

Lachgas erlebt derzeit einen auffälligen Boom – besonders unter Jugendlichen. „Was als harmloser Partyeffekt gilt, kann jedoch erhebliche gesundheitliche Risiken bergen“, sagt Gregor Küpper, Gesundheitsdezernent des Rhein-Kreises Neuss. Die Suchtkrankenhilfe der Caritas Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss verzeichnet seit Monaten einen deutlichen Anstieg an Problemanzeigen aus Schulen und Familien.
Um gegenzusteuern, hat die Caritas gemeinsam mit dem Rhein-Kreis Neuss und einigen städtischen Jugendämtern im Rhein-Kreis Neuss eine Lachgas-Aufklärungskampagne entwickelt. Zentrales Element der Aktion: Plakate, die an Bushaltestellen im Kreisgebiet in der Nähe von Schulen hängen und Jugendliche wie Eltern auf die Risiken aufmerksam machen. Die Kampagne läuft aktuell in mehreren Städten an.
Der Bedarf ist groß: Beim Inhalieren kann es zu akutem Sauerstoffmangel kommen – mit Bewusstlosigkeit, Stürzen oder Erstickungsgefahr. Notaufnahmen melden zunehmend neurologische Schäden, die durch eine Störung des Vitamin-B12-Stoffwechsels entstehen und zu Nerven- oder Rückenmarksschäden führen können. „Viele unterschätzen Lachgas, weil der Rausch so kurz ist“, warnt Philipp Alfken, Leiter der Suchtkrankenhilfe der Caritas.
Parallel zur Plakat-Aktion intensiviert die Caritas seit Jahresbeginn die schulische Präventionsarbeit. Ziel ist es, Mythen wie „legal ist ungefährlich“ zu entkräften und sachlich über Risiken aufzuklären. Die zentrale Botschaft: Lachgas ist keine harmlose Partydroge – und der steigende Konsum unter Jugendlichen braucht Aufmerksamkeit.