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Kundgebung am Landtag: Rettungspaket statt Rotstift

Kundgebung am Landtag NRW
Datum:
31. Okt. 2023
Von:
Axel Küppers

„Die Gesellschaft steht hinter uns. Aufgabe der Politik ist es, Lösungen zu finden.“ Mit diesen Worten reagiert Marc Inderfurth, Vorstandsvorsitzender der Caritas im Rhein-Kreis Neuss, auf die Lesart der im Landtag NRW vertretenen Fraktionen. Die NRW-Politik hat versucht, die geplanten Einschnitte bei Kitas oder schulischen Ganztagsangeboten als Teil einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung abzutun. 

Zusammen mit 20.000 weiteren Protestierenden hat die Caritas im Rhein-Kreis Neuss vor dem Düsseldorfer Landtag für den Erhalt der sozialen Strukturen demonstriert. Marc Inderfurth unterstreicht in seiner Forderung die Worte von Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank J. Hensel, der in seiner Ansprache die Politik in die Pflicht nimmt. Die in großer Zahl mitdemonstrierenden Caritas-Vertreter_innen aus dem Rhein-Kreis Neuss rufen die Landespolitik dazu auf, den Rotstift wegzulegen und den eingereichten Etat-Entwurf zu korrigieren – sprich, für die freie Wohlfahrtspflege ausreichend Geld bereit zu stellen. 

„Wir sind am Limit und können nicht garantieren, dass die Angebote im Rhein-Kreis Neuss aufrecht erhalten bleiben“, sagt Dirk Jünger, Caritas-Abteilungsleiter Soziale Dienste. Schon jetzt hätten Wohlfahrtsverbände wie die Caritas mit Preissteigerungen für Energie, Lebensmittel und höhere Löhne zu kämpfen. Ein Streichkonzert sei die völlig falsche Botschaft. Jünger: „Was wir brauchen, sind systematische Lösungen für systemische Problemlagen und keine Scheindebatten mit politischen Schuldzuweisungen.“